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Prolog

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Lizzara's avatar
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Prolog

Seltsame Träume hatten ein junges Mädchen heimgesucht. Ihr Name war Lissy und sie war schon immer ein eher schüchternes Mädchen. Sie besuchte die 10. Klasse auf dem RedHood Gymnasium. Und niemals, wirklich niemals hatte sie gedacht, dass ihr so etwas passieren könnte und das ausgerechnet ihr, obwohl sie glaubte doch nur ein langweiliges und normales Leben zu führen. So wie jeder andere. Noch nie hatte sie in irgendeiner Weise aus der Menge herausgestochen. Das hatte sich nun geändert denn nun schienen ihr selbst am Tag Träume zu erscheinen. Sie konnte sich auf nichts mehr konzentrieren. Weder auf den Unterricht in der Schule, noch auf ihren Klavierunterricht, den sie so gerne mochte. Selbst beim Essen mit ihrer Familie war sie mit den Gedanken eigentlich ganz woanders.
Und nun saß sie dort an ihrem Tisch und versuchte dem Unterricht zu lauschen, als ihr wieder eine Vision erschien. Feuer tanzte vor ihren Augen und die Blätter der Bäume in ihrem Traum fingen an zu brennen. Geschockt rannte sie los, aber die Flammen kamen näher und näher. Voller Angst floh sie weiter voraus. Doch sie war nicht schnell genug und das Feuer drohte sie zu verschlingen.
Dann plötzlich verschwand alles um sie herum. Alles war schwarz. Kein Feuer, keine Bäume und auch nichts anderes was auf Leben deuten könnte.
Mit einem Zittern schreckte sie aus ihrem Traum. Der Lehrer hatte sie aufgerufen. Verwirrt sagte sie nur, dass sie die Antwort nicht wüsste und versuchte sich erneut auf den Unterricht zu konzentrieren.
Diese Träume waren ihr nun schon seit etwa einer Woche erschienen und langsam fragte sie sich ob etwas mit ihr nicht stimmte.
Da es momentan keinen Sinn gemacht hätte noch weiter in der Schule zu bleiben, entschied Lissy sich nach der Stunde nach Hause zu gehen. Also meldete sie sich schnell im Sekretariat ab und fuhr mit dem Bus nach Hause.
Als sie an ihrer Haltestelle ausgestiegen war, dämmerte wieder ein Traum heran. Krampfhaft hielt sie sich an einem Pfeiler fest um nicht umzufallen. Dieses Mal schien sie auf einem riesigen Vogel zu fliegen. Ein großer Wald erhob sich unter ihren Füßen. Von oben sah alles so klein aus, die Luft war kühler und der Wind peitschte Lissy ins Gesicht. Plötzlich wurde ihr schwindlig. Die Höhe machte ihr Angst, welche ihr die Kehle zuschnürte. „Bring mich runter!“ schrie sie den Vogel an. Ihr Schreien ähnelte dabei eher einen krächzten. Sofort setzte der Vogel zum Langeflug an. Zumindest bewegte er sich langsam Richtung Boden. Sie fühlte sich nun etwas besser und genoss den Flug sogar ein wenig. Beim nächsten Windzug musste sie die Augen zusammenkneifen.
Dann wachte sie wie aus Trance wieder auf. Sie war wieder an der Bushaltestelle an der sie ausgestiegen war und umklammerte hilflos einen der Pfeiler. Jetzt erklärte sie sich endgültig für verrückt.
Sie sah dass die Leute um sie herum sie komisch anstarrten, was auch nicht weiter verwunderlich war, da sie noch immer den Pfeiler umarmte. Schnell ließ sie von ihrer Stütze ab und machte sich auf den Weg nach Hause. Ein kleiner Pfad führte von der Straße bis zu ihrem Haus und sie war glücklich endlich daheim zu sein, denn hier fühlte sie sich am wohlsten.
Hastig schloss sie die Tür auf und lief hinein. Es war noch kein anderer außer ihr zuhause, schließlich war es nicht mal Mittag. Also entschloss sie sich auf ihr Zimmer zugehen, welches im ersten Stock lag. Es war nicht besonders groß und luxuriös eingerichtet, aber Lissy gab es immer ein Gefühl von Geborgenheit.
Sie setzte sich auf ihr Bett. Es war gerade erst neu bezogen, weshalb die Bettwäsche noch sehr nach Waschmittel duftete. Vorsichtig legte sie sich hin, um nicht ihren Kopf an der Wand zu stoßen und starrte die Dachschräge vor ihr an. Zuerst wollte sie ein wenig Schlafen und steckte sich deshalb die Kopfhörer ihres MP3- Players in die Ohren und hörte leise Musik. So konnte sie immer gut einschlafen, da Musik sie beruhigte, doch dieses Mal funktionierte es nicht. Zu viele Fragen waren aufgekommen, weshalb sie sich nachdenklich im Bett umher wälzte.
Nach einigen nachdenklichen Minuten zog sie ihr Tagebuch unter einem großen Kissen hervor auf dem sie lag. Hier schrieb sie immer alles auf und so setzte sie sich auf und begann von ihren heutigen ersten Tagtraum zu schreiben. Gerade als sie den ersten Satz beendet hatte, bekam sie  starke Kopfschmerzen. Alles schien sich zu drehen und ihre Sicht verschwamm. Noch ein Traum? , dachte Lissy verwundert und rieb sich die Augen. Plötzlich sah sie nichts als Schwärze. Krampfhaft versuchte sie wach zu bleiben. Sie hatte nur noch ihren Stift fallen gehört, während die Musik weiter leise in ihren Ohren tönte und sie hatte bemerkt wie sie in ihre Kissen gefallen war, bis sie völlig das Bewusstsein verlor.

Nach einer Weile öffnete sie langsam ihre Augen. Noch im Halbschlaf tastete sie nach den Kissen unter ihr. Doch da waren keine mehr! Schnell riss Lissy ihre Augen auf. Feuchter Sand klebte ihr zwischen den Fingern und auch ihr Gesicht war auf einer Hälfte mit Sand übersät. Vorsichtig setzte sie sich auf und wischte sich die Erde vom Gesicht. Sie hatte immer noch ihre Kopfhörer in den Ohren, doch hatte der MP3-Player alle Lieder auf der Playlist  durchgespielt und war selbstständig ausgegangen. Also nahm sie sie aus ihren Ohren und steckte den MP3- Player in ihre Hosentasche. Lissys Blick wanderte durch ihre Umgebung. Ihre Sicht war immer noch ein wenig verschwommen, doch langsam sah sie immer schärfer. Sie schaute sich um und musste feststellen dass sie in einem gigantischen Urwald gelandet war. Die Bäume waren so riesig, dass sie kaum Sonnenlicht bis zum Boden kommen ließen. Überall roch es nach Erde und jede Pflanze in ihrer Nähe sah anders aus. Nahe zu exotisch. Alles schien wie nicht aus dieser Welt. Eher aus einem Bilderbuch.  
Sie selbst war an einen großen Baum gelehnt, welcher einen ziemlich dicken Stamm hatte. Als sie zu ihrer Rechten blickte sah sie etwas blau-weißes neben sich liegen. Es hatte einen Pelz und an der Schwanzspitze buschiges dunkelblaues Fell mit etwas beiger Farbe zur Spitze hin. Die Fellzeichnungen waren auch ganz merkwürdig. Als sie näher heran sah erkannte sie was dort neben ihr lag. Es war ein Tiger.  
Sie wollte gerade losschreien, doch dann hielt sie inne, als sie bemerkte, dass er die Augen öffnete. Zitternd saß sie da und starrte voller Angst den Tiger an. Es war sicherlich kein normaler Tiger. So einen hatte Lissy noch nie gesehen. Ihr schien als sei dieser Tiger einem Märchen entsprungen, solch seltsame Farben hatte er. Ja, er erschien sogar als sei er aus einer anderen Welt.
Langsam hob der blau weiße Tiger den Kopf und blickte sich um. Zuerst schien er Lissy garnicht zu bemerken. Doch dann weiteten sich seine Augen und ein tiefes Knurren ertönte aus seiner Brust.
Lissy versuchte voller Angst ein wenig von ihm wegzukriechen, aber der Tiger kam immer näher an sie heran. „B-Braves Kätzchen, b-bleib da wo du bist!“ stotterte sie. Natürlich blieb der Tiger nicht stehen, sondern stapfte weiter voran, wohingegen Lissy auf allen Vieren weiter zurück krabbelte. Rennen konnte sie nicht. Ihre Beine waren wie Wackelpudding und konnten ihr Gewicht nicht mehr halten.
Wer bist du? Und wohin hast du mich hier gebracht!?, erklang es. Lissy sah den Tiger an. „H-Hast du das gerade gesagt?“  fragte sie ängstlich und verwirrt den Tiger. Die Großkatze jedoch schien nicht zu reagieren und riss sein Maul auf. Ein lautes Fauchen ertönte, sodass Lissy sich die Ohren zu halten musste. Sie dachte alles sei nun vorbei und sie würde nun von dem Tiger gefressen werden, da sprang plötzlich ein Wildschwein aus dem Gebüsch. Blitzartig drehte der Tiger sich um und griff das Wildschwein mit ausgefahrenen Krallen an. Doch das Wildschwein war riesig. Riesiger als Lissy  je eins gesehen hatte. Es war größer als der Tiger, wobei Lissy den Tiger auf etwa 1 m Schulterhöhe schätzte.
Steh da nicht so blöd rum! Hilf mir! , ertönte wieder die Stimme. Vorsichtig stand sie auf mit ihren Händen an einem großen Baum abgestützt. Hat der Tiger gerade mit mir gesprochen? , fragte sie sich panisch im Stillen. Sie wusste nicht was sie tun sollte. Ein paar Meter von ihr entfernt kämpften zwei seltsame Kreaturen miteinander. Außerdem hörte sie eine merkwürdige Stimme in ihren Kopf, die mit ihr sprach und höchstwahrscheinlich von dem blauen Tiger kam. Und natürlich war sie auch noch irgendwo im nirgendwo. An einem Ort die sie noch nie gesehen hatte. Was sollte sie nun tun?
Weglaufen? Dem Tiger helfen? Doch was sollte sie schon anrichten gegen ein überdimensionales Wildschein mit Hauern die sie mit Leichtigkeit aufspießen könnten?
Nach ein paar Sekunden in denen sie nur die wütenden Schreie der zwei kämpfenden Tiere hören konnte, fasste sie einen Entschluss. Sie würde dem Tiger helfen wollen. Er hatte sie nicht angegriffen obwohl er die Zeit dazu gehabt hatte. Außerdem schien es als sei der Tiger in der gleichen Lage wie sie. Vielleicht würde er wissen was zu tun ist. Und so stand sie mit zitternden Beinen da und suchte nach etwas womit sie den Rieseneber angreifen könnte. Bald entdeckte sie einen dicken Stock und griff hastig danach. Währenddessen kreischte der Tiger heftig auf. Einer der großen Eckzähne des Wildscheins hatten sich in seine Flanke gebohrt. Er holte mit seiner Tatze aus und schlug sie dem Wildschwein ins Gesicht. Ein Aufschrei ertönte und für kurze Zeit zog sich der Eber zurück. Kraftlos sank der blaue Tiger zu Boden. Doch das Wildschwein setzte schon wieder zum nächsten Angriff an. „H-Hey du Rieseneber! Hier bin ich! K-Komm hier her!“ rief Lissy dem Wildschwein zu. Sofort reagierte es und wechselte seine Richtung. Nun rannte er genau auf Lissy zu. Mein letztes Stündlein hat geschlagen!, dachte sie verzweifelt. Vor Angst schloss sie die Augen und versank in vollkommender Dunkelheit.
Der Prolog zu der neuen Geschichte "Fabula" (werde den Namen noch ändern)


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:star:Steckbriefe zu den Hauptcharaktern:

Steckbrief Liazz (der Tiger) ---> fabula-oct.deviantart.com/art/…

Steckbrief Lissy ---> fabula-oct.deviantart.com/art/…

Steckbrief Teitei ---> lizzara.deviantart.com/art/Ste…
© 2013 - 2024 Lizzara
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aerryi's avatar
Jury-Kritik zum Prolog:

In deinem Prolog ist alles vorhanden, was drin sein sollte. Zwei beschreibende Sätze am Anfang sind im Präsens, die sich in einer Vergangenheitsform besser in den Text gefügt hätten(„Ihr Name ist Lissy und sie ist ein eher schüchternes Mädchen […]“); sonst fallen keine großen Fehler ins Auge. Diese Anfangssätze sind meiner Meinung nach aber eher unglücklich gewählt, weil sie dem Leser gleich am Anfang Informationen vorwerfen, die man auch eleganter in den Text unterbringen könnte. Ihren Namen hättest du einfach von Anfang an erwähnen können und da sie ja in der ersten Szene den Unterricht besucht, ist die Info über ihre Schule auch unnötig.

Charaktereigenschaften einfach nur zu erwähnen bringt einem den Charakter auch nicht näher – versuch beim nächsten Mal zu zeigen, dass sie schüchtern ist, wenn sie zum Beispiel mit ihrem Lehrer, den Leuten an der Bushaltestelle oder später mit ihren OCs interagiert. Sonst finde ich deinen Einleitungsabschnitt gelungen, da er einerseits ihren normalen Alltag und andererseits auch ihre neue Situation mit den Träumen zeigt, wobei mir gefällt, dass du den Traum mit dem Vogel ausgeschrieben und nicht nur erwähnt hast und dass sie und ihre Umwelt (in dem Fall die Leute an der Bushaltestelle) auch realistisch darauf reagieren.

Den Wechsel in den Urwald finde ich gut beschrieben, wobei Lizzy etwas wenig auf ihre neue Umgebung reagiert – auf mich wirkt sie etwas benommen oder als würde sie noch nicht richtig realisieren, was passiert ist, was eine realistische Reaktion ist. Das hättest du mit ein, zwei Sätzen noch irgendwie einbringen können. Ihre Panik und Angst wegen dem Tiger hingegen gefällt mir besonders, da es so natürlich ist (Im Ernst, wer würde sofort freundlich auf einen freilaufenden Tiger zugehen, auch wenn er blau ist) und sie eine Weile braucht, bis ihre Verwirrung und Panik ein wenig nachlassen. Der Kampf der beiden Tiere hat genug Spannung, um überzeugend zu sein und der plötzliche Einsatz von Lizzy fühlt sich nicht wie an den Haaren herbeigezogen an, sondern war eine logische Folge auf ihr Nachdenken. Der Cliffhanger am Ende ist natürlich sehr gemein und lässt darauf hoffen, dass das arme Mädchen da irgendwie wieder herauskommt.
Für die nächsten Kapitel würde ich dir raten, Liazz‘ mentale Stimme und Lizzys wörtliche Rede in verschiedene Absätze zu packen. Allgemein gilt: Neuer Absatz, wenn ein anderer etwas sagt. Hier fällt das natürlich noch nicht ins Gewicht, da du kaum Dialog hast, aber es wird die nächsten Kapitel lesbarer machen.


(kleine Anmerkung am Ende: Es ist keine Voraussetzung von uns, dass der Schöpfer seine Charaktere erkennt - es wäre allerdings ein bisschen logischer und bringt viel neuen, tollen Raum für Interaktionen. Ob sie Liazz irgendwann erkennen wird, ist also immer noch dir überlassen. :))